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"Zu den vier Linden"

 

   Um 1870 erbaute Joachim Möller an der Chausseestraße auf einem Gartenplatz ein Haus (damals Nr. 359, heute Straße der Freundschaft 34) und richtete hier eine kleine Schenkwirtschaft ein. Er verzog aber bald nach Wendischhagen, wo er ein Bauerngehöft pachtete. Etwa 1876 kaufte der 49jährige Rentier Albert Hass aus Waren das Gebäude vom Hufenpächter Möller in Wendischhagen und betrieb die Schenkwirtschaft weiter. Die Gaststätte "Zu den vier Linden" wurde zum Vereinslokal der SPD. Auch der Kegelclub und der Turnverein tagten manchmal hier. In freiwilligen Arbeitseinsätzen erbauten die Sozialdemokraten auf dem Hof einen Saal, der für Tanzzwecke genutzt wurde:

 

   Billiges Tanzvergnügen

Am Königschuß - Sonntag, den 14. Juli, im Saale des Herrn Haß. Entrée für Herren 50 Pf. Damen frei.

   Ergebenst laden ein Gebrüder Glöckner und Sens.                      

   Neukalen, im Juli 1878

 

   Wahrscheinlich verstarb Albert Hass bald, denn bereits 1880 verkaufte der Erbpächter Friedrich Hass zu Kobsow - wahrscheinlich sein Sohn - das Haus an den Ackersmann Carl Friedrich Christoph Zarpentin.

   Dessen Sohn, Heinrich Wilhelm Julius Zarpentin (geb. 21.7.1860) übernahm etwa ab 1886 die Ackerwirtschaft, während seine Frau in der Schenkwirtschaft arbeitete. Friedrich Zarpentin zog in das Haus am Hafen und eröffnete hier ein kleines Lokal.

 

 

"Neukalener Wochenblatt" vom 5.6.1898

 

 

"Neukalener Wochenblatt" vom 2.4.1899

 

 

   Um 1903 wurde die Gaststätte "Zu den vier Linden" von Mitgliedern der SPD in freiwilligen Arbeitsstunden neu eingerichtet. Ab etwa Februar 1910 war sie dann verpachtet. Bekannt sind noch folgende Gastwirte:

   Fr. Waack (1910)

   Louis Stubbe (1910 bis 24.8.1911 (verstorben)

   W. Wegner (1911 ... 1912)

   Friedrich Krüger (1912 ... 1913)

   Hans Dethloff (1913 ... 1914)

   Carl Pietschmann (ab Mai 1914 bis 1919)

 

   Ab 1917 gab es hier auch Kinovorführungen. Das Lokal ging etwa 1919/20 ein.

   Frau Zarpentin verkaufte das Grundstück an den Ackerbürger Wilhelm Krüger, welcher den Saal auf dem Hof abriß.

 

 

"Neukalener Tageblatt" vom 31.12.1918