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Die frühere Bäckerei Hermann Specht

 

Wolfgang Schimmel - 1999

 


   1881/82 erbauten der Kaufmann Ernst Salchow und der Rentier Heinrich Martens im Garten des Uhrmachers Fasel am Ratmannsteich zwei Wohnhäuser (heute Straße der Freundschaft Nr. 1 und 3).

   Nach dem Tode des Rentiers Martens, erwarb der Bäcker Theodor Meinke 1) (vorher wohnhaft in Malchow und Malchin) das Haus und richtete hier ab 5.7.1899 eine Bäckerei ein.

   Um 1908 kaufte der Bäcker Hermann Specht, geb. am 7.11.1882 in Schönkamp als Sohn des Deputatknechts Friedrich Specht 2), das Haus. Er hatte zuvor in Mühlen Eichsen in der dortigen Bäckerei mit Mühle gearbeitet. Seine Frau Agnes, geb. Langpap (geb. am 19.3.1886) bediente die Kunden im Verkaufsraum.

 

Annonce Bäckerei Hermann Specht

 

 

   Drei Pferde standen im Stall. Während ein Pferd "Ruhetag" hatte, zogen die anderen beiden den Brotwagen über die staubigen Landstraßen. Die Gespannführer waren Clasen beziehungsweise Nielebuck. Sie waren täglich - außer sonntags - mit dem Brotwagen unterwegs.

 

Mit dem Brotwagen unterwegs (1)

 

 

Mit dem Brotwagen unterwegs (2)

 

Mit dem Brotwagen unterwegs

 

 

   "Achtzehn Jahre lang wurden achtzehn Dörfer der Umgebung mit frischen Broten und anderen Backwaren beliefert", wie es in der Familientradition heißt.

   Wilhelm Specht, geb. am 20.2.1909 in Neukalen, Sohn des Bäckermeisters Hermann Specht, erlernte ebenfalls den Beruf eines Bäckers. Am 19. Februar 1928 kam er nach Neukalen zurück, arbeitete anfangs im väterlichen Betrieb mit und übernahm später die Bäckerei. Seine Frau war Gertrud Specht, geb. Dowe (geb. am 12.8.1908) aus Malchin.

 

Bäckerlehrling Wilhelm Specht (rechts)

 

Bäckerlehrling Wilhelm Specht (rechts)

 

Ansicht der Bäckerei Specht aus der Zeit vor dem I. Weltkrieg

 

Ansicht der Bäckerei Specht aus der Zeit vor dem I. Weltkrieg

 

Haus Krummestraße Nr. 8

 

Haus Krummestraße Nr. 8 um 1920
(Auf dem Schild rechts neben der Haustür steht:
"Verkauf Hermann Specht")

 

 

Die Bäckerei Specht um 1935

 

Die Bäckerei Specht um 1935

 

 

   Anfang der 50ger Jahre wurde das alte Schieferdach abgenommen und der obere Teil des Hauses neu ausgebaut.

   Als der Bäckermeister Wilhelm Specht 1965 starb, betrieb sein Sohn Hermann, geb. am 20.10.1939, die Bäckerei noch zwei Jahre weiter. 1967 wurde der Handwerksbetrieb eingestellt und das Haus umgebaut.

   Das Bäckereigeschäft Specht gibt es heute nur noch in der Erinnerung.


 1) Carl Wilhelm Friedrich Louis Theodor Heinke wurde am 27.11.1872 in Krokow, Kreis Güstrow geboren. Seine Ehefrau war Marie, geb. Hense.

2) Friedrich Specht in Schönkamp hatte noch zwei weitere Kinder: Willy Specht, geb. am 23.1.1874 (später Tischler) und Wilhelmine Sophia Friedericke Specht, geb. am 9.11.1880 (später verh. Struck in Berlin Charlottenburg)

 

Bäcker Specht auf einem von der Bäckerzunft gestalteten Wagen beim Heimatfest 1931

 

Bäcker Specht auf einem von der Bäckerzunft gestalteten Wagen beim Heimatfest 1931

 

Lehrbrief für Willy Specht

 

Lehrbrief für Willy Specht,
geb. am 23.1.1874 in Schönkamp.
Er hatte vom 13.2.1889 bis zum 13.2.1893
in Malchin beim Tischlermeister Fritz Krätzel
den Beruf eines Tischlers erlernt.