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Was geschah 1991 ?

 

Günter Plagens

 

   Mit Beginn des Jahres 1991 kamen auf die Bürger der Stadt Neuka­len und der Gemeinden, aber auch auf die Mitarbeiter der Stadtver­waltung eine Menge neuer Aufgaben zu. Es galt, in vielen Bereichen unseres Lebens Veränderungen herbeizuführen. Vieles, was bis zur Wende noch vorhanden war, mußte erneuert werden bzw. verändert. So stand vor vielen Menschen in unserer Region ein Neubeginn in irgend­einer Form an. 32 unserer ortsansässigen Handel- und Gewerbetrei­benden haben die neue Situation erkannt und sich 1991 umprofiliert, um den neuen Ansprüchen der Marktwirtschaft gerecht zu werden. An­dere taten sich wiederum schwer. Schlimm traf es die Beschäftigten in der Landwirtschaft, deren Betriebe personell abbauen mußten. Die Stadtverwaltung konnte sich personell und technisch stabilisieren. Eine moderne Computeranlage und die Ausrüstung der einzelnen Ämter insgesamt waren Bestandteile des Neubeginns.

   Durch den Einsatz von mehr als 60 ABM - Kräften konnten im Terri­torium Neukalen und Umgebung Ordnung und Sauberkeit geschaffen wer­den. Wesentlich ist dabei die Sanierung des Friedhofes, des Platzes an der Peene (Kriegerdenkmal) und die Urbarmachung der Wanderwege in und außerhalb der Stadt. In den Gemeinden Schlakendorf, Schorrentin und Warsow wurden jeweils 6 ABM - Kräfte eingesetzt. Diese Bürger sorgten dort für ein besseres Aussehen des Dorfes. So gelang es uns, zu Beginn des Jahres, die Außenansicht unseres Territoriums wesent­lich zu verbessern. Die Arbeit der Ausschüsse begann programmgemäß, die Stadtverordnetenversammlung tagte regelmäßig. Wenn auch mit An­fangsschwierigkeiten, so gelang es uns doch, im Verlauf der ersten 3 Monate die parlamentarische Arbeit zu stabilisieren. Es liefen auch die ersten partnerschaftlichen Kontakte an, so hatten wir am 12.1.91 bereits Besuch aus der Gemeinde Recke.

   Schon im Januar gab es eine rege Besuchertätigkeit im Rathaus. Am Sprechtag waren es zwischen 20 und 40 Bürger, dazu kamen Vertreter aus Unternehmen, Handel und Gewerbe. So kam es im Monat im Rathaus zu ca. 120 Überstunden für die Mitarbeiter.

   Im Februar, im Monat des Karnevals, mußte dieser wegen der Golfkrise abgesagt werden. Dafür wurde am 5.2. der Altentreff im Stadtambulatorium - neu rekonstruiert und eingerichtet - eröffnet. Gleichzeitig entstand in Dargun die Sozialstation Dargun, Nebenstel­le Neukalen. Die Verhandlungen mit der Leitung des Konsum zwecks Weiterführung einiger Verkaufseinrichtungen waren positiv.

   Auf dem Gebiet der Kultur und des Sports war ein Aufwärtstrend zu erkennen. So fing nach dem NCC auch der TuS Neukalen an zu arbeiten. Es gab ein Treffen in Burg Schlitz zur Gründung eines Tourismusver­bandes, dem Neukalen beitrat. Damit war das Thema als Aufgabengebiet für uns als Stadt gegeben.

   Im März gab es erste Zusammenkünfte in Sachen Heimatverein, der sich alsbald als ein zuverlässiger Partner in Sachen Kultur- und Freizeitorganisation entwickeln sollte. Der Anglerverein war zu die­sem Zeitpunkt voll als ganzes bestehen geblieben. Die Kleingärtner- und Geflügelanhänger konnten als Vereine nicht wieder voll wirksam werden, ebenso der Kaninchenzüchterverein.

   Schon Ende März gab es Neueröffnungen von Handel- und Gewerbe­treibenden, bzw. es fand eine Umprofilierung statt. Es fanden Haupt­versammlungen der Freiwilligen Feuerwehr Neukalen, Warsow und Schorrentin statt.

   Im April liefen schon bauplanmäßige Arbeiten an. Die Erarbeitung eines Flächennutzungsplanes war Anfang der gesamten Bauplanung. Die Bebauungsverhandlungen für die Lücken am Markt und in der Wilhelm -Pieck - Straße waren voll angelaufen. Verhandlungen mit Vertretern der Diakonie wegen der Übernahme der Kindereinrichtungen Warsow und Neukalen, Gespräche mit den Gemeindevertretungen Wagun, Pohnstorf und Lelkendorf zur Einführung einer Verwaltungsgemeinschaft wurden geführt.

   Im Mai wurde das Stadtambulatorium mit einem Augenoptiker, Ortho­päden, Kinderärztin und der Ärztin Frau Thiel besetzt.

   Im Juni konnte die umgestaltete Backwarenverkaufsstelle in der Straße des Friedens neu eröffnet werden. Es fanden Verhandlungen zum Bau von Heizblöcken statt. Die Telekom Neubrandenburg stellte ihr Konzept vor und begann einige Wochen später mit den Arbeiten. Außer­dem wurde in diesem Monat der Vertrag mit EMO unterzeichnet. Minol Schwerin stellte sich vor und das Personal der Kindereinrichtung und der Schule wurde von der Stadt übernommen.

   Im Juli wurden Gespräche über die Perspektive des Jagdwesens ge­führt, es gab mehrere Vereinsversammlungen, und auch die Handwerk- und Gewerbetreibenden tagten.

   Ab August begannen die Vorbereitungen zum Tag der deutschen Ein­heit durch verschiedene Vereine.

   Im September waren 40 Handwerksmeister aus Hamburg hier zu Gast.

   Am 2. Oktober fand ein großer Lampionumzug der Kinder statt. Der Tag der deutschen Einheit wurde mit einer Feierstunde im Stadtambu­latorium feierlich eröffnet. Anschließend begann ein großes Volks­fest mit vielen Veranstaltungen, die für jeden etwas zu bieten hat­ten. Im Oktober kamen 30 Jagdhornbläser aus Münster zu Besuch und legten im Gartsbruch ein Zeugnis ihres Könnens ab.

   Im November führte die Firma D. Gültzow eine Hubertusjagd in Warsow durch, es gab ein Treffen mit Vertretern der Stadt im Heeres­standort Basepohl und am 19. weilte die Bundestagsabgeordnete Eli­sabeth Grochtmann in Neukalen.

   Im letzten Monat des Jahres 1991 fand im Schweriner Innenministe­rium ein Gespräch zur Bildung einer Verwaltungsgemeinschaft Neukalen statt. Am 14. Dezember gab es im Gasthof die traditionelle Weih­nachtsfeier für die älteren Bürger unseres Ortes. Die älteste Ein­wohnerin Neukalens, Frau Kätchen Dieckmann, feierte am 21. Dezember ihren 95. Geburtstag.

   In diesem kleinen Jahresrückblick soll nicht unerwähnt bleiben, daß es uns gelang, zwei Ansichtskarten, ein informatives Faltblatt und einen Aufkleber mit dem Stadtwappen drucken zu lassen, welche von den Besuchern und Einwohnern gerne gekauft werden. Erstmals wurden auch farbige Luftaufnahmen von Neukalen angefertigt.

   Für 1992 bilden folgende Konzepte den Schwerpunkt unserer Arbeit:

   - Lückenschließung im Stadtgebiet

   - Neubaugebiet Mühlenberg

   - Gewerbegebiet Heidetal

   - Erhaltung und Sanierung der Altbausubstanz

   - Ausbau des Tourismus