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Zahnärztin Leonore Gleichmann

 

Brunhilde Harder

 

   Als 1958 eine Zahnstation in den oberen Räumen des ehemaligen Landambulatoriums eingerichtet wurde, war das für die Neukalener Bevölkerung eine große Erleichterung. Viele brauchten nicht mehr nach Malchin zu fahren. Der damals ansässige Zahnarzt Dr. Döring arbeitete aus gesundheitlichen Gründen nur noch stundenweise.

   Die zahnärztliche Versorgung wurde zunächst von der Kreispoliklinik übernommen. Sprechstunden fanden anfangs nur 4 Tage pro Woche statt mit den Zahnärzten: Dr. von Beesten, Dr. Paritschke, Dr. Pertschy und Dr. Lichtner.

Leider konnte sich keiner der Zahnärzte dazu entschließen, ganz in Neukalen zu bleiben. Erst 1963, als die Berliner Zahnärztin Eleonore Gleichmann nach Neukalen zog und die Stelle übernahm, war das Problem gelöst. Sie hatte sich gleich in das verträumte Städtchen an der Peene verliebt und wurde von der Bevölkerung herzlich aufgenommen. Die Patientenzahl stieg rasant, denn sie war eine arbeitsfreudige, fleißige und lebensfrohe Zahnärztin. Sie liebte die Natur und setzte sich auch sehr dafür ein. Die Natur, ob Pflanze oder Tier, zu erhalten war ihr Lebensinhalt. Da sie nicht verheiratet war, war ihr Beruf ihre Familie. Der kollegiale Zusammenhalt im Landambulatorium war sehr angenehm. Es machte die Arbeit trotz der starken beruflichen Belastung viel Spaß. Besonders der gute Kontakt zu den Patienten lenkte ab von den Schwierigkeiten, wie zum Beispiel dem Mangel an zahnärztlichen Materialien und Instrumenten. Ich erinnere mich auch noch an den ersten Behandlungsstuhl mit Handbedienung. Es war schon ein Kraftakt, bevor der Patient in der richtigen Position lag.

   Ihr größtes Anliegen war eine gute zahntechnische Versorgung der Patienten. Sie schaffte es, trotz vieler Schwierigkeiten, einen Neubau vor Ort zu errichten, der 1977 fertig wurde (siehe Originalberichte). So konnte auch eine zweite Zahnarztpraxis eröffnet werden, die von Frau Gisela Luck geführt wurde.

   Zur Zeit der Wende 1989 / 1990 beteiligte sich Frau Gleichmann sehr aktiv am politischen Geschehen in Neukalen. Sie war Mitglied der "Bürgerinitative" und nahm an den Sitzungen des "Runden Tisches" im Auftrage der SPD teil. Als sich niemand für das Bürgermeisteramt finden wollte, übernahmen Frau Gleichmann und Frau Lange ab 1.2.1990 diese Aufgabe bis zur Wahl am 6.5.1990.

   Leider erkrankte Frau Gleichmann sehr früh und starb an den Folgen am 24.7.1994.

 

Frau Gleichmann bei der Arbeit (1975)

 

Frau Gleichmann bei der Arbeit (1975)

 

 

Frau Gleichmann organisierte gerne die Teilnahme des Landambulatoriums am Karneval

 

Frau Gleichmann organisierte gerne die Teilnahme des Landambulatoriums am Karneval

 

 

   "Freie Erde" 1976:

 

Betriebe helfen beim Anbau

 

Ein Platz für den Zahnarzt

 

   Zur Verbesserung der zahnärztlichen Betreuung wird am Ambulatorium ein Anbau errichtet, der künftig Arbeitsplatz für den Zahnarzt sein wird. Dieses Objekt wird im "Mach mit!" - Wettbewerb mit Unterstützung von Bürgern und Betrieben fertiggestellt. Auf der Grundlage von Kommunalverträgen, der Rat der Stadt hat 13 davon abgeschlossen, werden die Meliorationsgenossenschaft die Putzarbeiten und der VEB (K) Bau, Oberbauleitung Neukalen, die Be- und Entwässerung übernehmen.

   Durch den Stellmacher Edgar Möller wurden die Fenster und Türen angefertigt, die inzwischen eingesetzt sind. Der Anbau soll, so haben es die Stadtväter geplant, zum 7. Oktober, dem 27. Jahrestag unserer Republik, seiner Bestimmung übergeben werden. Der dafür vorgesehene Zahnarzt wohnt bereits in Neukalen.

 

Bau der neuen Zahnstation

 

 

 

Neue Zahnstation

 

   Gegenwärtig entsteht im Rahmen des "Mach mit!" - Wettbewerbs in der Stadt eine neue Zahnstation zur besseren zahnmedizinischen Betreuung der Bevölkerung. In Verwirklichung abgeschlossener Kommunalverträge werden die notwendigen Arbeiten von den Betrieben des Territoriums ausgeführt. Ebenso tatkräftig mitgeholfen haben die Schüler der 10. Klassen der Polytechnischen Oberschule der Stadt.

 

 

   "Freie Erde" 1977:

 

Jetzt angenehmer und bequemer

 

   Am Vorabend des 1. Mai konnte in Neukalen eine moderne Zahnstation bautechnisch übergeben werden. Sie wird in diesen Tagen ihre Einrichtung erhalten, so daß den Neukalener Bürgern in Kürze insgesamt zwei zahnärztliche Arbeitsplätze sowie ein neues zahntechnisches Labor mit ebenfalls zwei Arbeitsplätzen zur Verfügung stehen. Die hier tätigen Zahnärzte freuen sich bereits jetzt über die damit verbesserten Arbeits- und Lebensbedingungen, die im wesentlichen die zahnärztliche Versorgung im Territorium gewährleisten.

   Während des kleinen Empfanges, den der örtliche Rat an diesem Tag den Vertretern aller beteiligten Betriebe sowie Handwerksmeistern und den fleißigen Helfern gab, sprach Bürgermeister Siegfried Lau allen ein herzliches Dankeschön für die so zielstrebig geleistete Arbeit an diesem Objekt des "Mach mit!" - Wettbewerbes aus und überreichte dem Leiter des Stadtambulatoriums, Herrn Dr. Grünwoldt, offiziell die Schlüssel für die neue Einrichtung.

 

Auf Initiative der Zanhärztin Leonore Gleichmann wurde eine neue Zahnstation erbaut und am 30. April 1977 eingeweiht.

 

Auf Initiative der Zahnärztin Leonore Gleichmann wurde eine neue Zahnstation erbaut und am 30. April 1977 eingeweiht.

 

Die neue Zahnstation

 

Die neue Zahnstation

 

 

Frau Leonore Gleichmann

 

Frau Leonore Gleichmann

 

Frau Leonore Gleichmann

 

 

Am 18.11.1986 feierte Frau Gleichmann ihren 60. Geburtstag

 

Am 18.11.1986 feierte Frau Gleichmann ihren 60. Geburtstag

 

 

Das Kollektiv gratulierte Frau Gleichmann am 18.11.1986 zum Geburtstag

 

Das Kollektiv gratulierte Frau Gleichmann am 18.11.1986 zum Geburtstag, von links: Bärbel Zingelmann, Brunhilde Harder, Doris Brusch, Gisela Luck und Undine Haas