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Entwurf für Neukalen 1960

Sonstiges 169 Bebauungsplanvorschlag Neukalen  1960

So sollte Neukalen nach einem Entwurf von 1960 einmal aussehen.

 

 

1960 gab es vom „Entwurfsbüro Gebiets-, Stadt- und Dorfplanung“ beim Rat des Bezirkes Neubrandenburg eine Veröffentlichung in der Zeitschrift „Deutsche Architektur“ mit dem obigen Foto. Die beiden Architekten Ferdinand Rupp und Günter Gisder stellten hier ein Projekt vor, wie sie sich die bauliche Entwicklung der Stadt Neukalen vorstellten.

In der Beschreibung dazu heißt es u. a.:

„Der Zustand der überalterten Baulichkeiten entspricht mit wenigen Ausnahmen dem in allen Städten und Dörfern des Bezirkes Neubrandenburg üblichen, so daß die Sanierungs– und Rekonstruktionsaufgabe mit einer vollkommenen Erneuerung der Bausubstanz verbunden ist. Die z. T. nur 4 m breiten Straßen sind in einem schlechten Zustand. Be- und Entwässerung fehlen vollständig, so daß eine neue Erschließung der ganzen Stadt ohnehin durchgeführt werden muß.

Erhaltenswerte Gebäude sind das alte Rathaus, die Pfarrkirche und die Schulen, unter denen sich ein Erweiterungsbau aus dem Jahre 1959 befindet. Der vorliegende Bebauungsplan stützt sich auf die Grundsätze des sozialistischen Wohnkomplexes mit einer Einwohnerzahl von 3000 und auf die Möglichkeit der industriellen Baudurchführung.

Die Versorgung mit Bauelementen ist durch das Betonwerk im 12 km entfernt liegenden Industriegebiet von Malchin gewährleistet. Trotzdem damit gerechnet werden kann, daß sich für Neukalen die Funktion als landwirtschaftlicher Hauptort nicht verändert, ist doch mit der Anordnung eines Industriegebietes allen Möglichkeiten Rechnung getragen.

Schäden durch Kriegseinwirkungen sind nicht zu verzeichnen. Trotzdem war die Aufstellung des Bebauungsplanes durch die Notwendigkeit des Ersatzes für laufende Wohnungsabgänge infolge Baufälligkeit und durch die unaufschiebbaren wasserwirtschaftlichen Erschließungsmaßnahmen unerläßlich.

Der zu diesen Maßnahmen vorliegende Systemplan ist so aufgestellt, daß die zur sofortigen Erschließung ein Teiles des Altbaubestandes zu verlegenden Leitungen zum weitaus größten Teil nach geringfügigen Abänderungen und Ergänzungen für die nachfolgenden Neubauten übernommen werden kann.“

Mit dem Abriß der Altstadt wollte man am 4.4.1961 am „Forsthof“ beginnen. Daß dieser Plan letztendlich nicht umgesetzt werden konnte, ist wohl der Finanznot in der DDR geschuldet, und so blieb das altstädtische Charakterbild Neukalens erhalten.