Carnevalssonntag, 6.2.2005 Die goldene Krähe für Thomas Koch
Hallo Carnevalsgemeinde!
Viele Köche verderben den Brei. Das kann uns nicht passieren, wir haben keine echten Köche im Köcher bzw. im Team.
Doch ein Koch kann einem Gericht die richtige Würze verleihen und dann das erlebte Rezept in Worte fassen. Diesen Koch haben wir seit über 30 Jahren an unserer Seite. Thomas Koch, seines Zeichen Zubereiter leichter kulinarischer Speisen und was hier jetzt mehr zählt, ein Verfasser treffender Rezepte.
Sein Sinn für karnevalistischen Humor macht es möglich, dass sich das Geschehen in Neukaledonien passend in seinen Zeilen widerspiegelt. Gestählt durch Teterower Schildbürgerstreiche und der Malchiner Kleinkunstbühne ist er für diese Fälle der richtige Mann mit Zettel, Stift und Kamera.
Genug Kostproben haben wir ja hier schon zum Besten gegeben. Heute schauen wir genau 20 Jahre zurück, auf den 6.2.2005. Der Start in die 47. Saison mit Text und Bild von Thomas. Der Mann mit dem „üppigen“ Haar bekam an jenem Tag seinen verdienten Preis, die goldene Krähe des Neukalener Carneval.
Danke Thomas, Danke an Katja. Schön, dass es euch gibt.
So, jetzt hast du das Wort. Bis in zwei Wochen.
500 Viagra sollen Schule in Neukaledonien retten
Riesenfete an allen „drei tollen Tagen“
Neukaledoniens ohnehin schon riesige Karneval-Gemeinde -sie hat einen prominenten Fan mehr. Wie er am 6. Februar freimütig gestand, erlebe er das jecke Treiben zum ersten Mal
live und in Farbe gab Malchins Bürgermeister Jörg Lange auf der Bühne vor dem Neukalener Rathaus preis. Die eine Stunde auf dem Marktplatz habe schon genügt, um auch ihn mit dem närrischen Virus zu infizieren. Damit wollten es die Faschingsfreaks allerdings nicht bewenden lassen. Denn wer sein Herz schon an den Karneval verschenkt, der muss auch die Konsequenzen tragen. Und so setzte NCC-Präsident Atze Tonhäuser seinem prominenten Gast kurzerhand eine Narrenkappe aufs Haupt und auch bei der Neukalener Faschingshymne „Darum singt noch einmal“ musste Jörg Lange schon kräftig mitschunkeln.
Den Schlüssel fürs Rathaus rückte dann aber standesgemäß Neukalens Bürgermeister Ronald Krüger an das Prinzenpaar Anke II. und Maik II. raus. Die wollten das Rathaus bis Aschermittwoch in ein Tollhaus verwandeln, kündigten sie in ihrer Antrittsrede an. Schließlich geht es ja darum, in Neukaledonien die Zukunft der Grundschule zu sichern. Und damit den Narren dafür schon mal auf die Sprünge geholfen wird und sie vor allem standhaft bleiben, verteilten die beiden Blaublütigen gleich 500 Viagra auf dem Marktplatz.
Der Start in die drei tollen Tage - er war wieder ein Feuerwerk der guten Laune. Mehr als 30 bunt geschmückte Wagen mit Osterhasen, Pumuckeln oder Klostermönchen aus Neukalen,
Dargun, Malchin, Gnoien und „Schlakedonien“ reihten sich in den Karnevalsumzug ein, den einmal mehr hunderte von begeisterten Zuschauern am Straßenrand verfolgten. Die Um-
zugsteilnehmer nahmen auf großen Transparenten natürlich auch wieder das aktuelle Zeitgeschehen aufs Korn. Kostprobe: „Wettbüro Hoyzer und Partner Die Unbestechlichen“ war da genauso zu lesen wie „Hartz IV nimmt vielen den Mut, doch Harzer Käse, der schmeckt gut“.
Wenn sie selbst schon keinen Preis bekommen, dann bringen die Neukalener Karnevalisten eben selber welche unters Volk. Zweimal haben sie es in den vergangenen Jahren versucht - zweimal sind die Jecken leer ausgegangen bei der Bewerbung um den Kulturpreis des Landkreises Demmin. Ein wenig über diesen Schmerz hinweg helfen dürfte NCC-Präsident Atze Tonhäuser eine Trophähe, mit der er am 6. Februar vom stadteigenen Sender „N-TV“ - zu gut deutsch Neukalen-TV ausgezeichnet wurde. Unvergessen seien seine Verdienste, doch einer Neukalenerin die Krone der Lichterfest-Königin aufzusetzen, sagten die Fernsehmacher in ihrer Laudatio. Weil dies aber nicht zuletzt an einem Mann namens Carsten Speck scheiterte, „hat Atze mit Bedacht, den Mann gleich in den Knast gebracht“.
Dafür gab’s für Tonhäuser den „Fernsehpreis 2005“ - eine vollbusige Wärmflasche, die ihm vor allem gute Dienste leisten soll, wenn er sich bei Wind und Wetter und an jedem Wochenende um die richtige Parkordnung für die Diskobesucher kümmert.
„N-TV“ war nicht nur mit Kamera, Klappe und Sprechtüte am Start, auch ein eigenes Programm-Heft brachten die Fernsehfritzen unters Volk. Hohe Einschaltquoten dürfte eine Sendung mit dem Titel „Krüger sieht (noch) alles“ erzielen. Dabei geht es allerdings nicht um RTL-Krüger Mike sondern um Neukalens Bürgermeister Ronald, der angesichts der vielen hochprozentigen Getränke zu den drei tollen Tagen schon hin und wieder mal den Überblick verlieren dürfte. Einen eigenen Sendeplatz bei N-TV hat auch Neukaledoniens Stadtvater a. D. Günter Plagens mit „Musik und Snacks vom Hafen - Doku Soap mit Günti-Ponton“. Und wie könnte es anders sein: gleich nach der Prinzenverbrennung strahlte „N-TV“ die Sendung Autopsie – Live vom Friedhof berichtet“ aus.
Thomas Koch, Februar 2005
Danke Thomas
Bleibt gesund und auf unseren Drähten.
Bild zur Meldung: Carnevalssonntag, 6.2.2005 Die goldene Krähe für Thomas Koch