Daten aus der Geschichte Neukalens Teil 2 1601 - 1779
1601 | Neukalen hat etwa 550 Einwohner. |
1610 | Aus dieser Zeit gibt es Nachrichten über Hexenprozesse in Neukalen. Cheill Peters und Frau Eggebrecht werden auf dem Galgenberg verbrannt. Weitere Personen werden verhört und dabei gefoltert. Aus diesem Jahr stammt der Altar. |
1612 | Die einige Jahre zuvor abgebrannte Wassermühle wird wieder aufgebaut. |
1622 | Erste Erwähnung einer Schule, Kantor/Schulmeister Arnold Frölich, Schulhaus befand sich südlich am Kirchhof. |
1622 6. Dezember | Die Leineweber in Neukalen werden Mitglied der großen Zunftvereinigung der Leineweber in Lübeck und nehmen an den Hauptversammlungen als vollwertige Vertreter teil. Ein Jahr später lassen sie sich ihre Amtsrolle vom Magistrat und vom Landesfürsten, Herzog Hans Albrecht, bestätigen. |
1643 | Stadtbuch Nr. 2 angelegt mit Eintragungen über den Verkauf von Hausgrundstücken nach dem 30jährigen Krieg und Bürgeraufnahmen. |
1655 | Neukalen hat etwa 300 Einwohner. |
1658 6. April | Privilegium erneuert. |
1659 | Die Bürgermeister und Ratmänner der Stadt Neukalen bestätigen die Amtsrolle der Schneiderzunft. |
1666 24. September | Eine „ruchlose Dirne" legt in der Malchiner Straße Feuer, wobei die halbe Stadt östwärts, einschl. Amtsgebäude, abbrennt (60 Häuser). |
1676 20. April | Die gesamte Stadt und die Scheunen vor dem Malchiner Tor werden durch ein Großfeuer vernichtet; der Kirchturm ist oben abgebrandt, ansonsten aber gerettet worden. Als Ursache wird ein Junge, der mit einer „Schlüselbüchse ist her gekommen", genannt. |
1689 26. Mai | Vom Herzog Gustaff Adolph wird das Privilegium der Schützenzunft erneuert, nachdem einige Jahre keine Schützenzunft mehr bestanden hatte. |
1702 14. September | Großer Scheunenbrand. |
1702 | Die älteste „Morgensprache" (Anordnungen des Magistrats, die öffentlich vor dem Rathaus verlesen wurden) stammt aus diesem Jahr. |
1727 | Im Ergebnis einer Vermessung durch den Artillerielieutenant C. G. Hermanns und Conducteur F. H. Brückmann entsteht die erste genaue Karte der Neukalener Feldmark, die sich jetzt im Landesarchiv Schwerin befindet. |
1732 19. Februar | Privilegium erneuert. |
1734 4. Dezember | Brand in der Mühlen- und Burgstraße. Das Feuer bricht im Haus des Bürgermeisters Jacob Martens aus. Insgesamt werden 23 Häuser eingeäschert. Der Bürgermeister wird aus der Stadt gewiesen. Er darf sich hier und in der näheren Umgebung nicht mehr sehen lassen. |
1738 | Einsturz der Kapelle in Schlakendorf. |
1742 | Erbauung der Kirchenorgel von Baumann. |
1749 5. April | Eine Amtsrolle für die Schmiede wird bestätigt. Im selben Jahr läßt sich auch das neu gegründete Bäckeramt seine Amtsrolle bestätigen. |
1749 13. Juni | Privilegium erneuert. |
1751 Sommer | Das alte Mühlenhaus an der Peene wird abgebrochen und ein neues errichtet. |
1751 23. September | Amtsrolle der Tischler ausgefertigt. |
1757 31. März | Erster Hinweis auf jüdische Einwohner in der Stadt. |
1757 16. Juli | Zwischen dem Amt und der Stadt wird ein Permutationsvergleich über den Austausch von Grundstücken abgeschlossen. Ein Jahr zuvor war das Amt nach Schlakendorf in das neuerbaute Amtshaus verlegt worden. Die ständigen Streitigkeiten zwischen Stadt und Amt sind damit beendet. |
1757 | Beginn des Aufbaus von Schönenkamp. |
1757 9. Dezember | Beginn der Durchmärsche, Einquartierungen und Plünderungen im Siebenjährigen Krieg (1756 bis 1763), unter denen die Bevölkerung viel zu leiden hat. Neukalen berechnet den von Fastnacht 1760 bis Fastnacht 1763 entstandenen Schaden auf 15495 Rthlr. 12 1/2 Schilling. |
1759 | Erbauung einer Bockmühle auf dem sog. "Salemer Berg" (heute Mühlenberg). |
1762 2. Januar | 6000 Schweden ziehen von Demmin über Dargun in Richtung Malchin. In Neukalen stecken die flüchtenden Preußen die Scheunen vor dem Mühlentor an und zerstören zum Teil die Peenebrücke. In der Stadt kommt es zu einem Handgemenge zwischen Preußen und Schweden. Die hierbei erschlagenen Schweden werden auf dem Kirchhof am Markt beerdigt. Vom Hesterberg bei Salem feuern die Preußen Kanonenschüsse auf die Schweden ab. Seitdem heißt dieser Berg "Bataillenberg". |
1762 9. Oktober | Amtsprivilegium der Bäcker bestätigt. |
1764 31. August | Bestätigung des Amtsprivilegiums der Schmiede. |
1765 | Auf herzogliche Anweisung hin tauscht die Stadt sandige Ackerstücke im "Warsower Schlag" ein und läßt hier Tannensamen aussäen. Es entsteht das später so genannte Waldstück "Judentannen". |
1771 18. November | Inbetriebnahme einer holländischen Windmühle auf dem "Salemer Berg". Gleichzeitig wird die Wassermühle an der Peene stillgelegt. Es hatte vorher zahlreiche Beschwerden der Gutsherrschaften von Karnitz und Lelkendorf wegen der Wasseranstauung gegeben. |
1773 | Zur Abzahlung der Stadtschulden wird die Abholzung des "Werders" und der Verkauf der Buchen beschlossen. Anschaffung einer Feuerspritze. |
1775 | Ankauf eines Hauses als Wohnung für den Rektor und Schule (heutiger Standort des Bürgerhauses). |
1777 | Großes Viehsterben durch eine Seuche. Von 500 Häuptern Rindvieh bleiben nur noch 40 übrig. |
1777 14. Dezember | In den Ställen des Pfarrgehöftes entsteht ein Feuer, durch welches alle Gebäude zwischen Markt und Klosterstraße, einschließlich Pfarr- und Küsterhaus, in Asche gelegt werden. Etwa vierzig Familien sind obdachlos. Bei dem Brand gehen sämtliche Pfarrschriften nebst den Kirchenbüchern verloren. |
1778 | Einrichtung einer Ziegelei auf dem Hegelsberg zur Herstellung von Ziegel zum Aufbau der abgebrannten Häuser und Abschaffung der Strohdächer. |
1779 | Bau des Pfarr- und Küsterhauses am Markt. |