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Die Schutzhütte im Heidetal

 

Wolfgang Schimmel

 

 

Am Abend des 29. April 1906 fanden sich im Hotel "Erbgroßherzog" (heute Discothek) viele Bürger ein und gründeten einen "Gemeinnützigen Verschönerungsverein". Hauptzweck sollte die Hebung des Fremdenverkehrs sein. Aus der Stadtkasse erhielt der Verein 100,- Mark für das Jahr 1906 bewilligt.

 

Es wurden nun viele Vorschläge gemacht, wie die Umgebung der Stadt ansehnlicher gestaltet werden kann.

 

Um 1883 waren die alten Tannen auf dem "Heidalsberg" gefällt worden, und einige Jahre später wurden Kiefern und Fichten neu angepflanzt. Von dem Berg hatte man eine herrliche Aussicht auf die Stadt, den Kummerower See und die ganze Umgebung. Der "Gemeinnützige Verschönerungsverein" setzte sich nun dafür ein, daß auf dem Gipfel des Berges um 1907 eine Schutzhütte errichtet und von der Straße nach Gnoien ein Weg dahin angelegt wurde. Viele Neukalener machten am Sonntag gerne einen Spaziergang dahin, brachten Kaffee und Kuchen mit und erfreuten sich an der schönen Fernsicht von dem etwa 40 m hohen Berg. Das wurde auch von Familiengästen so gut für erholsame Spaziergänge angenommen, daß man den Weg weiter bis zur Straße nach Dargun einrichtete. Er wurde "Obotritensteig" genannt.

 

1912 bat der "Gemeinnützige Verschönerungsverein", "den Abhang an der Nordseite des Obotritensteiges, der augen­blicklich ein verwahrlostes, wüstes Aussehen zeigt, von dem Dorngestrüpp und den vertrockneten Obstbäumen befreien zu las­sen und möglichst mit einigen Reihen anderer Bäume, vielleicht Fichten, bepflanzen zu lassen. Der Obotritensteig ist eine vielbenutzte Promenade aller unserer Mitbürger und würde es wohl allgemein freudig begrüßt werden, wenn eine Aufräumung und Instandsetzung des Abhanges vorgenommen würde." Der Abhang am Weg wurde dann aufgeräumt und mit Obstbäumen neu bepflanzt.

 

1924 war die Schutzhütte auf dem "Heidalsberg" so morsch, daß sie abgerissen werden mußte. Der Zimmermeister Friedrich Keding erbaute 1925 einen neuen Pavillon aus Holz, welcher mit Schilf gedeckt war.

 

Im II. Weltkrieg verfiel die Hütte, die Reste wurden als Brennholz verfeuert.

 

"Pavillon auf dem Heidtalberg" (Ansichtskarte von 1915 oder früher)

 

"Pavillon auf dem Heidtalberg"

(Ansichtskarte von 1915 oder etwas früher)

 

"Heidetal mit Pavillon" (Ansichtskarte, etwa 1920 - 1924)

 

"Heidetal mit Pavillon"

(Ansichtskarte, etwa 1920 - 1924)

 

Familie Kolar vor der Schutzhütte auf dem Heidalsberg (Juli 1929)

 

Familie Kolar vor der Schutzhütte auf dem Heidalsberg

(Juli 1929)

 

Zeichnung Waldschutzhütte 1.12.1924 (1)

 

Zeichnung Waldschutzhütte 1.12.1924 (2)

 

Zeichnung Waldschutzhütte 1.12.1924 (3)

 

Nach diesen Zeichnungen, die Johann Röpke als Leiter des Bauamtes am 1. Dezember 1924 unterschrieb, wurde 1925 eine neue Waldschutzhütte für die "Heittaltannen" errichtet.